Name des Ortes: Gumtow zw. Plattenburg u. Kyritz zw. 1220
Erwerb oder nachweisbarer Besitz: zw. 1220 u. 1266
Aufgeführt bei: A III 93 I
Bemerkung: auf der Feldmark zw. 1220 und 1266 ein neueswendisches Dorf (*Zarenthin?, vgl. Luck,Prignitz 99 Anm. 2; zur vermutlichen Lageder wüsten Dorfstelle s. Matthes, Urgeschichte 121) gegründet, dessen Vogtei 1275 erworben wird (vgl. Krabbo, Regg. d. Markgfn.v. Brand. Nr. 1084). – Gumtow 1426 in Schadensrechnung gegen Mecklenburg (B IV 183 Nr. 1578). 1556: 22 Hüfner, 4 Kossäten (e).

Die Hauptmasse des domkapitularischen Grundbesitzes war Besitzungenrings um Havelberg gelagert. Während des Mittelalters hat das Kapitel des Kapitelsinsgesamt 32 Ortschaften in der Hand gehabt, und zwar (wüst gewordene Dörfer durch ein * bezeichnet) in der Prignitz: *Borch, Breddin, *Cowale,*Dahlen , Damelack, Döllen, Görike, Granzow, Gumtow, *Hoppenrade, Jederitz, *Kümmernitz, Langenberg, *Klein~Leppin, Netzow, Neuberg, Nitzow, Schönermark, Schönhagen, Sperlingsberg, ToppeI, Wendenberg, *Wöplitz, *Zarenthin, *Zeterbow, in der Altmark: BorsteI, Drüsedau,Kläden, *Wittenmoor, im Havelland: Wolsier, in Mecklenburg: *Gaarz und*Gardin. Dieser Bestand ist mannigfachen Veränderungen unterworfengewesen, indem die Siedelungen wüst wurden bzw. zu einfachen Höfen verkümmerten, zu Lehen ausgetan wurden oder gänzlich in anderen Besitz übergingen.

Zu einfachen Vorwerken sanken herab: *Kümmernitz und *Wöplitz, zu Lehen wurden ausgetan: BorsteI, *Gaarz, *Wittenmoor und Wolsier, gänzlich verloren gingen: Damelack, Drüsedau, *Gardin , Klädenund *Klein-Leppin, vermutlich auch *Borch und *Cowale, deren Lage innerhalb des Burgwards Havelberg nicht bekannt ist. Am Ende der katholischen Zeit gehörten dem Kapitel unmittelbar noch die 15 Dörfer: Breddin, Döllen, Görike, Granzow, Gumtow, Jederitz, Langenberg, Netzow, Neuberg, Nitzow, Schönermark, Schönhagen, Sperlingsberg, ToppeI, Wendenberg, außerdem die 6 wüsten Feldmarken: *Dahlen, *Hoppenrade, * Kümmernitz, *Wöplitz, *Zarenthin und *Zeterbow.

GERMANIA SACRA
HISTORISCH-STATISTISCHE DARSTELLUNG DER DEUTSCHEN BISTüMER· DOMKAPITEL. KOLLEGIAT- UND PFARRKIRCHEN. KLÖSTER UND DER SONSTIGEN KIRCHLICHEN INSTITUTE
HERAUSGEGEBEN VOM KAISER-WILHELM-INSTITUT FÜR DEUTSCHE GESCHICHTE
ERSTE ABTEILUNG, DIE BISTÜMER DER KIRCHENPROVINZ MAGDEBURG
ZWEITER BAND DAS BISTUM HAVELBELBERG
BERLIN 1933, WALTER DE GRUYTER & CO.