1984: In Zarenthin Ausbau 3 war früher sowohl der Kirchenraum als auch die Feuerwehr untergebracht

 

Die Feuerwehr – Einsatzbereit mit Herz und Stolz

 

Auch als kleiner Ortsteil verfügten wir über eine eigene Feuerwehrtruppe – mit einer einsatzbereiten Mannschaft aus engagierten Männern des Dorfes. Organisatorisch gehörten wir zur Feuerwehr Döllen, aber vor Ort war alles vorhanden: eine Garage mit vollständig ausgerüstetem Löschwagen (Zarenthin Ausbau 3), persönliche Ausrüstungen und ein starker Zusammenhalt.

 

Der Löschwagen wurde per Traktor gezogen, und einer der wichtigsten Männer an Bord war mein Vater. Er bediente die Motorpumpe, die das Wasser ansaugte und weiterleitete – und das mit beeindruckender Geschwindigkeit. Ich war mächtig stolz auf ihn: Kaum jemand sonst bekam die Technik so schnell in Gang und zuverlässig am Laufen.

 

Im Sommer wurde regelmäßig öffentlich geübt – oft mit Blick auf bevorstehende Feuerwehrwettkämpfe im Kreismaßstab. Dann stand das ganze Dorf Spalier, wenn auf dem Platz mit Schläuchen, Pumpen und Stoppuhren trainiert wurde.

 

Döllen hatte darüber hinaus sogar eine eigene Jugendfeuerwehr und eine Frauengruppe – und für die Jüngsten gab es eine richtige „Minilöschfeuerwehr“, die bei Auftritten und Umzügen für viel Begeisterung sorgte.

 

Ich selbst habe einmal an einem Feuerwehrmehrkampf teilgenommen – und tatsächlich in Wusterhausen den ersten Platz belegt. Die Siegprämie: ganze 50 DDR-Mark – ein Riesenerfolg für mich damals! Und als ich zur 1.-Mai-Demonstration in Kyritz eingeladen wurde, bekam ich sogar eine eigene Uniform gestellt. Darauf war ich besonders stolz – ein echtes Highlight meiner Kindheit.

 

Die Feuerwehr war bei uns mehr als nur ein Rettungsdienst – sie war Teil der Dorfgemeinschaft, ein Stück Identität, ein Ort der Kameradschaft und ein Quell unvergesslicher Erinnerungen.

 

Quelle: Erhard Rensch

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