1955: Der kleine Erhard mit dem Papa Benno Leppin auf dem Pferdewagen vor dem Kirchenraum Zarenthin Ausbau 3

 

Der Gemeindekirchenraum – Zwischen Christenlehre und Konfirmation

 

Der Gemeindekirchenraum war für viele von uns mehr als nur ein Ort des Glaubens – er war auch ein Ort des Lernens, des Prüfens und, manchmal, des stillen Ausharrens.

 

Einmal pro Woche fand hier der Unterricht in der Christenlehre statt, etwa alle 14 Tage ein Gottesdienst – beides unter der Leitung von Pfarrer Hofmann aus Schönhagen. Für uns war das eine feste Konstante im Dorfleben, und wer regelmäßig kam, konnte am Ende einiges über Bibel, Kirche und christliche Werte erzählen.

 

Besondere Bedeutung bekam der Raum dann zur Konfirmationsprüfung – natürlich vor der versammelten Gemeinde. Die eigentliche Konfirmation folgte kurz darauf, meist ein Jahr nach der Jugendweihe. Zwei Feiern in einem Jahr? Kein Problem! Die meisten von uns nahmen an beiden teil – ganz pragmatisch und ohne großes Aufsehen. So wurde uns das Kommunistische Manifest ebenso vertraut wie der Katechismus.

 

Wer die ersten Jahre der Christenlehre in Döllen noch dazuzählt, kommt auf eine beachtliche Zeit christlicher Bildung. Auch wenn wir Kinder und Jugendliche die Stunden oft lieber anders verbracht hätten – der sanfte elterliche Druck war spürbar –, so sind wir im Nachhinein doch dankbar. Die hier vermittelten Werte und das Wissen haben im späteren Leben oft geholfen.

 

Quelle: Erhard Rensch

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